Franz Nekes war römisch – katholischer Priester, Komponist und Dirigent. Er gilt als ein Reformer der Kirchenmusik.
Sein Leben
Franz Nekes wurde am 13. Februar 1844 als viertes von neun Kindern des Töpfermeisters Leonhard Franz Nekes und seiner Ehefrau Wilhelmina, geb. Kip, in Huttrop bei Essen geboren. Am 16. Februar 1844 wurde er im Essener Münster getauft.
Er wuchs in seinem Geburtsort auf und besuchte dort die Volksschule. Ab 1858 war er Schüler des Königlichen Gymnasiums am Burgplatz in Essen, an dem er am 16. August 1864 das Abitur ablegte.
Von 1864 bis 1865 studierte Nekes Katholische Theologie an der Universität Münster; anschließend setzte er bis 1867 dieses Studium an der Universität Bonn fort. Von 1867 bis 1868 war er Alumne des Priesterseminars in Köln. Am 24. August 1868 empfing er durch seinen Diözesanbischof, den Erzbischof und späteren Kardinal Paulus Melchers im Kölner Dom das Sakrament der Priesterweihe.
Am 7. September 1868 trat er seine erste Pfarrstelle als Domvikar am Kölner Dom an. Im Jahre 1870 wurde er Religionslehrer an der katholischen Bürgerschule in Mönchengladbach. Am 10. Mai 1871 kam er als Vikar an die St. Christophorus-Kirche in Gerderath, die damals noch wie alle Pfarrgemeinden im Dekanat Erkelenz zum Erzbistum Köln gehörte (ab 1930 zum wiederbegründeten Bistum Aachen). Bereits im Juni 1871 gründete Vikar Nekes den ersten Kirchenchor in Gerderath, den er selbst leitete und aus- und fortbildete. Er gründete dort auch einen Knabenchor, den er stimmlich und musikalisch gewissenhaft ausbildete. Zudem gab er einzelnen Kindern gesonderten Musikunterricht.
Im Jahre 1873 gründete Nekes den Bezirkscäcilienverein des Dekanates Erkelenz und wurde dessen Präsident. In den folgenden Jahren organisierte er mehrfach Versammlungen dieses Vereins in Erkelenz und Wegberg. Im Jahre 1875 holte er die 6. Generalversammlung des Cäcilienvereins der Erzdiözese Köln nach Erkelenz, 1
Nach dem Tod des damaligen Gerderather Pfarrers Karl Josef Pauen wurde Nekes am 1. Oktober 1875 an St. Christophorus zum Pfarrverweser bestellt.
Am 9. Oktober 1887 wechselte Nekes als Dozent an die Kirchenmusikschule Gregoriushaus zu Aachen. Am 21. Januar 1891 wurde er zum Stiftsvikar ernannt und wurde gleichzeitig Stiftskapellmeister am Aachener Münster. Damit oblag ihm die Leitung der Cappella Carolina, des Aachener Münster- bzw. Domchores.
Es folgten einige Ehrungen, so z. B. wird er im Januar 1905 Päpstlicher Ehrenkämmerer, 1911 wird er Kanonikus am Liebfrauenmünster zu Aachen und im Januar 1914 wird er zum Königlichen Musikprofessor ernannt. Fussnote
Nachdem Nekes am 13. Februar 1914 noch seinen 70. Geburtstag begangen hatte, erlitt er im April 1914 einen Schlaganfall, an dessen Folgen er am 6. Mai 1914 in Aachen starb.
Sein Wirken
Franz Nekes erwarb sich wesentliche Verdienste auf dem Gebiet der Komposition. Noch heute gehören seine Stücke zum Repertoire vieler Kirchenchöre. Als Mitarbeiter des Begründers des Gregoriushauses von Heinrich Böckeler hatte Franz Nekes besonderen Anteil an der Ausbildung von Organisten, von denen einzelne nach Irland und Amerika entsandt wurden, sowie an dessen Bemühen um die Wiedereinsetzung des gregorianischen Chorals in seine liturgischen Rechte. Sein kompositorisches Schaffen wirkte infolge der starken Intensivierung der Chorarbeit und cäcilianischen Bewegung in der katholischen Kirche seit 1880 für die Entwicklung der Kirchenmusik förderlich.
In seiner Gerderather Zeit schrieb er seine Messen und Motetten in erster Linie für die Bedürfnisse der Chöre des Erkelenzer Landes, die manches, was heute verloren gegangen ist, nach dem Manuskript oder aus Abschriften gesungen haben. Die Aufführungsschwierigkeiten waren den Verhältnissen auf dem Lande angepasst.2
In seiner Zeit in Gerderath schuf Nekes seine Motette „O Deus, ego amo te“. Die erste Messe, die er in Gerderath komponierte und aufführte, war die Missa in honorem sancti Christophori opus 6 für Sopran, Alt, Tenor und Bass, die er zu Ehren des dortigen Pfarrpatrons schuf. Im Jahre 1985 hat der Cornelius-Burgh-Chor des Heimatvereins diese Messe auf einer Schallplatte aufgenommen.3
Zur Weihe der neuen Klais-Orgel in Sankt Lambertus Erkelenz am 30. Juni 1907 komponierte Nekes für diesen Festakt eigens einen sechsstimmigen Chor, den er seinem alten Freunde, Hauptlehrer Schommertz, widmete.4
In seiner ersten Schaffensperiode vertonte Nekes fast nur Texte zur Anbetung des Allerheiligsten Altarsakramentes und zur Verehrung der Gottesmutter. Als Stiftskapellmeister am Aachener Liebfrauenmünster schrieb er 1896 sein bedeutendstes Werk, die Messe O crux ave, die in wenigen Wochen eine schnelle und weite Verbreitung fand.
Eine Übersicht über seine Werke finden Sie hier: Nekes – Vita
5- Nekes – Vita
- Hans Hilberath, a.a.O. Seite 25
- Band 32, S. 260 der Schriftenreihe des Heimatvereins
- Geschichte der Stadt Erkelenz, 1926, Seite 106.
- Text von Günther Merkens 2025 für den Heimatverein der Erkelenzer Lande e. V.
- , Schriftenreihe des Heimatvereins der Erkelenzer Lande e.V.. Andreas Amberg, Band 13, Seite 35 ff und Michael Tunger, Band 21
- , Heimatkalender der Erkelenzer Lande. Erkelenz, Hans Hilberath, Jahrgang 1964, Seite 21ff
- , Musik in den Erkelenzer Landen. Heinsberg, 1972, Udo Wagner, Seite 285ff
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